Aufgabe 7.1
Schreiben Sie das Tensorprodukt als Matrix, und wenden Sie die Matrix an auf jeden der Spaltenvektoren , , und . Zeigen Sie, dass Alices Hälfte des Zustandsvektors in jedem Fall unverändert bleibt. Dabei ist wieder die -Einheitsmatrix.
Lösung:
ist eine -Matrix. Wir gehen vor wie im Abschnitt 7.1.1 beschrieben:
Das ist nun unsere Tensorprodukt-Matrix. Sie vertauscht also jeweils die ersten beiden und die letzten Einträge eines Zustandsvektors. Wir wissen aus Gl 7.9:
Damit ist (vertausche jeweils die ersten beiden und letzten beiden Komponenten des Zustandsvektors)
Wie man sieht, bleibt Alices (die erste Komponente) des Tensorprodukts erhalten, nur Bobs (die zweite) Komponente wechselt von nach und umgekehrt.
Aufgabe 7.2
Berechnen Sie die Matrixelemente von , indem Sie die inneren Produkte bilden, wie wir es in Gl. 7.2 getan haben.
Lösung:
Aufgabe 7.3
a) Schreiben Sie Gl. 7.10 um in Komponentenform, indem Sie die Symbole , , und durch die Matrizen und Spaltenvektoren aus Gl. 7.7 und Gl. 7.8 ersetzen.
b) Führen Sie die Matrixmultiplikationen und auf der rechten Seite durch. Überprüfen Sie, dass jedes Ergebnis eine -Matrix ist.
c) Schreiben Sie alle drei Kroneckerprodukte ausführlich hin.
d)Überprüfen Sie die Zeilen- und Spaltenzahlen aller Kroneckerprodukte:
e) Führen Sie die Matrixmultiplikation auf der linken Seite durch, was einen -Spaltenvektor ergibt. Jede Zeile sollte die Summe aus vier einzelnen Termen sein.
f) Überprüfen Sie schließlich, dass die erzeugten Spaltenvektoren auf der linken und rechten Seite übereinstimmen.
Lösung:
Es geht um die Gleichung 7.10:
wobei -Matrizen und -Vektoren sein sollen.
a)
b)
Wie man sieht, ist das Ergebnis eine -Matrix, sprich ein zweidimensionaler Vektor.
c)
d) ist tatsächlich eine -Matrix, und und sind Vektoren der Dimension 4.
e)
f) Vergleichen wir die letzten Terme in in c) und e) so sehen wir, dass sie durch Ausmultiplizieren bzw. Ausklammern ineinander übergehen. Die Gleichung ist also korrekt!
Wie man sieht, steckt hinter dem -Zeichen eine ganze Menge Rechnerei. Seien wir froh, dass es den Matrizenkalkül gibt, so dass wir nicht ständig mit den ganzen Komponenten rechnen müssen!
Aufgabe 7.4
Berechnen Sie die Dichtematrix für
Antwort:
Versuchen Sie nun, einige Zahlen in und einzusetzen. Achten Sie darauf, dass sie zu 1 normiert sind. Beispiele sind , .
Lösung:
Die Dichtematrix lautet
wobei sich und ergeben aus
also und , und damit
Wir können nun alle komplexen Zahlen und einsetzen, für die gilt.
Hier ein paar Beispiele:
Aufgabe 7.5
a) Zeigen Sie
b) Nehmen Sie nun an, dass
ist. Berechnen Sie , und .
c) Falls eine Dichtematrix ist, steht sie dann für einen reinen oder für einen gemischten Zustand?
Lösung:
a)
b)
c) Ist eine Dichtematrix, so beschreibt einen gemischten Zustand, denn es ist und (s. Kasten S. 137).
Aufgabe 7.6
Verwenden Sie Gl. 7.22, um zu zeigen: Ist eine Dichtematrix, so gilt
Lösung:
Gl. 7.22 besagt , und da für die Summe aller Wahrscheinlichkeiten gelten muss, ist
Aufgabe 7.7
Verwenden Sie Gl. 7.24, um zu berechnen. Wie bestätigt dieses Ergebnis, dass einen verschränkten Zustand darstellt? Wir werden bald feststellen, dass es noch andere Möglichkeiten gibt, Verschränkungen zu überprüfen.
Lösung:
Da
ist, folgt, dass der beschriebene Zustand verschränkt ist. Dies folgt auch aus
Aufgabe 7.8
Betrachten Sie die folgenden Zustände:
Berechnen Sie für jeden Zustand Alices Dichtematrix und Bobs Dichtematrix. Untersuchen Sie deren Eigenschaften.
Lösung:
Wir gehen vor wie im Beispiel in 7.6 beschrieben.
:
Es ist:
Es gilt daher nach Gl. 7.23 für Alices Dichtematrix:
und damit
Wegen der „Symmetrie“ von in der ersten und zweiten Komponente ist dies auch die Dichtematrix von Bob. (Mit Symmetrie ist hier gemeint: Vertauscht man jeweils die erste und zweite Komponente in den Kets in der Summe, die bildet, so erhält man wieder .)
Wir berechnen :
Der Zustand ist also unverschränkt, d.h. ein Produktzustand.
:
Es ist
Es gilt daher nach Gl. 7.23 für Alices Dichtematrix:
und damit
Dies ist auch wieder Bobs Dichtematrix, denn auch dieser Ausdruck ist symmetrisch in der ersten und zweiten Komponente. Wegen
ist der Zustand verschränkt, was uns nicht überraschen sollte, denn es handelt sich um einen der Triplett-Zustände, die wir in Abschnitt 6.7 über verschränkte Zustände kennengelernt haben.
:
Es ist
Alices Dichtmatrix:
und damit
Da für die Dichtematrix gilt:
ist der Zustand unverschränkt.
Aber ist nicht Bobs Dichtematrix, denn man kann bei nicht die ersten und zweiten Komponenten vertauschen. Wir müssen daher noch eine zweite Rechnung für Bobs Dichtematrix durchführen. Die Komponenten der Wellenfunktion sind dabei zwar identisch, denn Alice und Bob betrachten ja denselben Zustand in derselben Basis und arbeiten daher mit derselben Wellenfunktion. Ihre Dichtematrizen werden aber trotzdem unterschiedlich berechnet.
So ist etwa Alices und Bobs .
Es ist
und damit
Es ist nun
Auch Bobs Dichtematrix zeigt, dass der Zustand unverschränkt ist. Alles andere hätte auf einen Fehler hingedeutet, denn wenn der Zustand für Alice unverschränkt ist, so ist er natürlich für alle anderen auch unverschränkt.
Aufgabe 7.9
Zeigen Sie für eine Observable von Alice und eine Observable von Bob, dass für einen Produktzustand die Korrelation 0 beträgt.
Lösung:
Wir müssen zeigen, dass für einen Produktzustand gilt: .
In einem Produktzustand faktorisiert die Wahrscheinlichkeit, d.h. es gilt
und damit gilt
Aufgabe 7.10
Zeigen Sie, dass der Zustandsvektor in Gl. 7.30 einen vollständig unverschränkten Zustand darstellt.
Lösung:
Gemeint ist der Zustand , wobei der leere Zustand der Messapparatur ist.
Er lässt sich als Produktzustand schreiben:
und als Produktzustand ist er unverschränkt.
Aufgabe 7.11
Berechnen Sie Alices Dichtematrix für im „Fast-Singulett-Fall“.
Lösung:
Der Zustandsvektor lautet:
woraus wir ablesen:
Es folgt:
und damit
Aufgabe 7.12
Überprüfen Sie die numerischen Werte in jedem Steckbrief.
Lösung:
Hier steht uns einiges an Rechnerei vor. Immerhin habe wir einen wichtigen Teil schon erledigt, denn in Abschnitt 6.8 haben wir die Wirkung der Pauli-Matrizen bzw. schon einmal berechnet (jedenfalls zum Teil), und im Anhang 5 zusammengefasst. Die für uns wichtige Tabelle A.1 (up-down-Basis) schreiben wir uns hier noch einmal hin:
Steckbrief 2: Der Singulett-Zustand wurde in Abschnitt 6.9. ausführlich durchgerechnet.
Steckbrief 3: Der Zustandsvektor lautet .
Die Koeffizienten der Dichtematrix erhält man aus:
Die Dichtematrix hat also die Gestalt
Es folgt
und
Für die Erwartungswerte gilt:
Da bei der Anwendung von die Basisvektoren und auf die Vektoren und abgebildet werden, ergibt die Anwendung von auf das Ergebnis jeweils 0.
Wir zeigen dies am Beispiel von :
Weiter ist
Für die Korrelation gilt also
Da steckt ein Fehler in der Aufgabenstellung zu Aufgabe 7.3. b). Die Ergebnisse der Multiplikationen Aa und Bb sind 2 x 1 – Matrizen, wie es ja auch in der Lösung steht.
Vielen Dank für den Hinweis. Habe ich korrigiert!